GoingPublic Media AG / Sonstiges News, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Herausgeber verantwortlich. --------------------------------------------------------------------------- Pressemitteilung Restriktivere Kreditvergabe durch handwerkliche Fehler im 'MoMiG'? Studie zeigt: Neues Gesetz bewirkt abnehmende Bereitschaft zur Bürgschaftsübernahme und zunehmende Risiken im Insolvenzfall München/Berlin, 14. Juli 2009. Eigentlich sollte das im November 2008 in Kraft getretene 'Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen' (MoMiG) das GmbH-Recht gründlich modernisieren sowie Unternehmensgründungen erleichtern und beschleunigen. Bei näherer Betrachtung bringt das Gesetzeswerk jedoch zahlreiche Schwierigkeiten mit sich, was Bankkredite mittelständischer Unternehmen und traditionell damit einhergehende Bürgschaften von Gesellschaftern angeht. Hintergrund: Der Gesetzgeber gibt vor, dass im Falle einer Insolvenz Rechtshandlungen (z.B. Kreditraten) nun rückwirkend bis zu einem Jahr vor Antrag anfechtbar sind, mit der der Insolvenzschuldner (z.B. die Gesellschaft) einen Dritten (z.B. Bank) befriedigt hat, wenn ein Gesellschafter des Schuldners eine Sicherheit bestellt hat oder bürgt. Vereinfacht gesagt: Jede gezahlte Kreditrate an die Bank wird erst ein Jahr später rechtskräftig und kann erst dann ordnungsgemäß das Risiko des Bürgen mindern. Eine von der Zeitschrift 'Unternehmeredition' in Kooperation mit der Berliner Unternehmensberatung bdp Venturis Management Consultants initiierte Studie hat im Rahmen einer Befragung von 2.000 Experten aus Banken und Sparkassen (ca. 3/4 der Befragten) sowie Unternehmern (ca. 1/4) nach den Konsequenzen gefragt - einige Ergebnisse: - 67 % der Befragten befürchten eine Veränderung der Verwertungsreihenfolge im Insolvenzverfahren - tendenziell werden Banken nun vermehrt bereits vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens ihre Sicherheiten verwerten und Bürgen in Anspruch nehmen. - 97% der Unternehmer erwarten eine sinkende Bereitschaft bei Gesellschaftern, Bürgschaften zu übernehmen. - 84% aller Befragten sehen deswegen gar eine restriktivere Kreditvergabe von Banken mangels Bereitschaft zu Bürgschaften voraus. - 76 % erwarten eine steigende Bedeutung der bundes- und landeseigenen Bürgschaftsprogramme, Gesellschafter, die Kreditbürgschaften für ihre Firma übernehmen, müssen im Insolvenzfall nach Inkrafttreten des MoMiG stärker als bisher mit Ihrem Privatvermögen haften und werden tendenziell früher in Anspruch genommen: 'Wurde früher das Eigenheim nur in höchster Not verwertet oder blieb die betriebliche Altersvorsorge unangetastet, so muss jetzt frühzeitig verwertet werden', meint Dr. Michael Bormann, Beirat der bdp Venturis. Die Wahrscheinlichkeit von mit Firmeninsolvenzen einhergehenden Privatinsolvenzen steigt und deren Eintritt ist zeitlich früher zu erwarten. Die Folge: Die Bereitschaft zur Privatinitiative wird sinken. Vor diesem Hintergrund fordern die Auftraggeber der Studie, dass - 'die neue gesetzliche Verwertungsreihenfolge' über eine Nachbesserung beim MoMiG wieder rückgängig gemacht wird und beispielsweise ordentliche Kreditrückzahlungsraten von der 1-Jahres-Frist ausgenommen werden sowie - Bürgschaften auf die tatsächliche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Gesellschaftern begrenzt werden. Vor dem Hintergrund, dass Bürgen ihrer Existenz beraubt werden können und als Sozialfälle selbst auf staatliche Hilfe angewiesen sein würden, müssen gesetzliche Grenzen gezogen werden. Zudem fordert Initiator Bormann: 'Kreditentscheidungen müssen transparenter werden. So wie die Banken und die Gesetze vom Unternehmer die größtmögliche Transparenz bis hin zur Abgabe eidesstattlicher Versicherungen fordern, so sollten Kreditinstitute ebenso per Gesetz verpflichtet werden, ihre Kreditentscheidungen unter bestimmten Voraussetzungen offen zu legen.' Zur Studie: Im Zeitraum April/Mai hatte das Berliner Meinungsforschungsinstituts Marwi GmbH im Auftrag von bdp Venturis und der Unternehmeredition eine Onlinebefragung unter rund 2.000 Experten von Banken und Sparkassen (75%) sowie mittelständischen Unternehmern (25%) zum MoMiG durchgeführt, wobei am Ende rund 200 Antworten aus dem gesamten Bundesgebiet ausgewertet werden konnten. Die vollständigen Ergebnisse der Studie und eine Zusammenfassung sind abrufbar unter www.bdp-aktuell.de/53/momig-studie.htm. Ein kostenloses Exemplar der Unternehmeredition, Ausgabe 3/2009 mit einem ausführlichen Bericht zur Studie kann angefordert werden unter redaktion@unternehmeredition.de. Kontakt für Rückfragen und weitere Informationen: Dr. Michael Bormann, bdp Venturis Management Consultants, Tel: 030-44 33 610, Danziger Straße 64, 10435 Berlin Markus Hofelich, Chefredakteur 'Unternehmeredition', Tel: 089-2000 339 25, GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, hofelich@goingpublic.de 14.07.2009 Finanznachrichten übermittelt durch die DGAP ---------------------------------------------------------------------------